Schweißermilch, warmes Wasser und Gehörschutz: Danke, Georg Ibinger!

1975 startete ein Lehrling bei WINTERSTEIGER, der die Firma besonders prägte: Georg Ibinger, 32 Jahre lang Arbeiterbetriebsrat mit Leib und Seele.

 

Am 11. August 1975 begann „Ibes“ mit 11 weiteren Kollegen seine Lehre zum Maschinenschlosser. Insgesamt waren zu dieser Zeit 100 Mitarbeiter:innen auf ca. 1/4 des heutigen Fläche in Ried beschäftigt. Holzbaracken aus dem 2. Weltkrieg dienten als Büros, Sozialräume und Lager. Auch Häftlinge wurden damals noch für Hilfsarbeiten eingesetzt und täglich aus dem Gefängnis gebracht.

 

Nach seiner Lehre montierte Georg Ibinger Skiproduktionsmaschinen und Mähdrescher – damals in sehr großen Serien von 100 bis 150 Stück. Er bekam viel Unterstützung von den Firmengründern: speziell von Technik-Genie Hans Wintersteiger, der sich gerne Zeit nahm, um Lehrlingen ausführlich technische Fragen zu beantworten.

 

Georg Ibinger ging Problemen nie aus dem Weg und setzte in der Schweißerei die Anschaffung einer Absaugung und die „Schweißermilch“ durch. Schließlich wurde er von den Kollegen gedrängt, als Betriebsrat zu kandidieren und erhielt mit seinem Team im Juni 1990 auf Anhieb über 80 % Zustimmung gegen eine bestehende Körperschaft.

 

1993 gründete er mit seinem Team den beliebten Betriebssport: Seit 30 Jahren wettkämpfen die Kolleg:innen jedes Jahr in den 4 Bewerben Kegeln, Dart, Zimmergewehr-Schießen und Geschicklichkeit.

 

Um die Jahrtausendwende ließ sich Georg Ibinger für seine Aufgaben als Betriebsrat freistellen. Bis zu seiner Pensionierung folgten 9 Perioden als Vorsitzender des Arbeiter-Betriebsrates und seit Gründung des Angestellten-Betriebsrates 2016 auch als Betriebsrats-Ausschussvorsitzender. In dieser Zeit wurde viel erreicht: Warmes Wasser oder bezahlte Arbeitskleidung waren früher keine Selbstverständlichkeit. Damals großartige Ergebnisse wie gratis Obst, Jubiläumsgelder, Essenszuschuss, angepasster Gehörschutz uvm. sind heute fast selbstverständlich.