Bettina Auinger (Text & Grafik) im Interview mit Josef Fill zu seiner Lehrzeit bei WINTERSTEIGER

Der erste Lehrling: Josef Fill

LehrlingeJosef Fill (links) und Werner Hörletseder, zweiter WINTERSTEIGER Lehrling, anlässlich der Feier „1000 Jahre Obernberg am Inn“, 08.-10.07.1955 mit Gewerbeausstellung

WINTERSTEIGER bildete in den vergangenen 70 Jahren mehr als 300 Lehrlinge aus. Den Anfang machte eine beindruckende Persönlichkeit: Josef Fill, Gründer von Fill Maschinenbau in Gurten, ehemaliger Wirtschaftslandesrat in der OÖ. Landesregierung und Obmann der Rieder Wirtschaftskammer.

 

Josef Fill war nicht nur erster Lehrling, sondern auch der erste Geselle und der erste Werkmeister bei WINTERSTEIGER. Er verbrachte bereits die Kindheit in der Nähe seines zukünftigen Lehrherren: Hans Wintersteiger hatte Wohnungen frei und Josef Fill wuchs dort auf. 1954 startete er seine Lehre bei der neugegründeten Firma F.Walter & H.Wintersteiger KG. Auch sein jüngerer Bruder Alois kam 4 Jahre später ins Unternehmen. Ab dieser Zeit wurde jährlich ein weiterer Lehrling ausgebildet.

 

Lehrzeit vor 70 Jahren.

Einmal pro Woche fuhr Josef Fill mit dem Fahrrad von St. Georgen nach Antiesenhofen und dann mit dem Zug in die Berufsschule. Die Arbeitswoche betrug damals 60 Stunden. Mit Fritz Walter und Hans Wintersteiger standen Josef Fill zwei hervorragende Lehrmeister zur Seite: In den 10 Jahren, die Josef Fill für WINTERSTEIGER arbeitete, wurden viele neue Geräte entwickelt und gebaut – ohne Internet, ohne Berechnungssoftware. Josef Fill: Aus heutiger Sicht sieht die Werkstatt in Obernberg aus wie ein Museum. Aber ich könnte mit den Maschinen, die in meinem Betrieb heute stehen, nicht mehr arbeiten. Und umgekehrt könnten unsere Lehrlinge mit den Werkzeugen von damals nichts anfangen.“

 

Fill Maschinenbau GmbH.

Ab 1966 baute Josef Fill sein eigenes Unternehmen auf: Der 27-Jährige übernahm eine Schlosserei inkl. Tankstelle in Gurten und eine weiteres sehr erfolgreiches Unternehmen ging an den Start. Heute ist Fill Maschinenbau ein Familienunternehmen in 2. Generation mit knapp 1.000 Mitarbeiter:innen